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Geschichte

Antdorf, das seinen Ursprung wohl sicher in einer Ansiedlung aus der Zeit der bajuwarischen Landnahme vermutlich schon in der 1. Hälfte des 6. Jahrhunderts hat, galt bereits zur Zeit der Klostergründung von Benediktbeuern (739/40) als der Hauptort der an der Isar und Loisach gelegenen Besitzungen der „Grafen von Antdorf“. Der Edelsitz bzw. die Burg der Grafen von Antdorf war, lt. Benefiziat Gebhart, „Auf der Mauer“, d.i. der Anfang jenes Moränenschutt-Höhenzuges, der aus dem „Wiesenfeld“ zwischen Antdorf und Penzberg aufsteigt, von Süden nach Norden verläuft und an seinem nördlichen Abfall zu den Osterseen die weithin bekannte Wallfahrtskapelle „Maria Heuwinkel“ in Iffeldorf trägt. Bei Kohleschürfungen sollen die Grundmauern des ehemaligen Burgstalles zum Vorschein gekommen sein.

 

Die Antdorfer Grafen waren die Gründer und ersten Äbte des Klosters Benediktbeuern. Sie brachten damals 30 Höfe in die Klosterstiftung ein. Die Namen dieser Grafen, einer Seitenlinie der Huosi, waren

 

Lantfried (740 – 765 n. Chr.)
Waldram (765 – 804 n. Chr.)
Eliland (804 – 850 n. Chr.)

 

Bei dem Ungarneinfall 905 n. Chr. wurde die Benediktbeurer Ordensnieder-lassung zerstört und Antdorf wurde wieder Besitz der Grafen.

 

Als dann im Jahre 1330 Kaiser Ludwig der Bayer das Kloster Ettal gründete, schenkte er die Güter und Rechte zu Antdorf diesem Kloster. Erst nach der Säkularisation, ab dem Jahre 1804, wurden die Bauern allmählich freie Grundherren.

 

Die Frage, seit wann Antdorf eine selbständige Gemeinde mit eigener Verwaltung und eigenem Oberhaupt wurde, ist eindeutig nicht festzustellen. In der Regel entstand eine gemeindliche Verwaltung in unserem Verständnis erst im 19. Jahr-hundert. Zuvor geschah die Leitung eines Ortes über Jahrhunderte durch einen vierköpfigen Gemeindeausschuß, den sog. „Gemeinde-Vierern“. Auch die Bezeichnung „Gemeinde“ war lange Zeit nicht üblich. In alten Urkunden hieß es „Dorfschaft Antdorf“, später, z.B. 1742 „Hauptmannschaft Antdorf“ bis dann im 19. Jahrhundert die Bezeichnung „Landgemeinde“ eingeführt wird.

 

Als selbständige Pfarrei wird Antdorf erstmals 1272 erwähnt. 1632, während des 30-jähriges Krieges überfielen die Schweden den Ort, plünderten und brandschatzten; ein Drittel der Wohnstätten und auch die Pfarrkirche fielen den Flammen zum Opfer. So begann man dann 1688 mit dem Bau einer neuen Pfarrkirche.

 

Die Gemeindegebietsreform des Jahres 1978 brachte es schließlich mit sich, daß die Gemeinde Frauenrain mit ihren 170 Einwohnern nach Antdorf eingemeindet wurde, das damals 660 Einwohner zählte.

 

Mit Sindelsdorf, Habach und Obersöchering bildet die Gemeinde Antdorf nunmehr eine Verwaltungsgemeinschaft, mit Sitz in Habach.